Guter Entgifter, schlechter Entgifter – warum deine Gene bei der Entgiftung entscheidend mitbestimmen
- michaelgillitz
- 26. Mai
- 3 Min. Lesezeit
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mmer mehr Menschen leben bewusst gesund: Sie achten auf ihre Ernährung, trinken ausreichend Wasser, integrieren Bewegung in ihren Alltag – und trotzdem fühlen sie sich dauerhaft müde, aufgebläht, reizbar oder innerlich „überlastet“. Woran liegt das?
Ein oft übersehener, aber zentraler Schlüssel zur Erklärung liegt in deiner genetischen Ausstattung: Die Fähigkeit zur Entgiftung ist individuell verschieden – und tief in deiner DNA verankert.
Was bedeutet „Entgiftung“ überhaupt – und warum ist sie so wichtig?
Die körpereigene Entgiftung (auch Detoxifikation) ist ein hochkomplexer, mehrstufiger Prozess, der dafür sorgt, dass Schadstoffe, Umweltgifte, Medikamente, Hormonrückstände und Stoffwechselzwischenprodukte sicher umgewandelt und ausgeschieden werden können.
Diese Prozesse laufen in allen Menschen ab – aber nicht bei allen gleich effizient.
Denn: Unsere Entgiftungskapazität wird maßgeblich durch genetische und epigenetische Faktoren beeinflusst. Und genau hier liegt die Antwort darauf, warum manche Menschen deutlich sensibler auf Umweltfaktoren oder Stress reagieren als andere.
Genetische Varianten, die die Entgiftung beeinflussen – häufig unterschätzt, aber hochrelevant.
In meiner Coaching-Praxis treffe ich immer wieder auf Menschen, bei denen bestimmte genetische Varianten zu einer eingeschränkten Entgiftungskapazität führen – meist ohne dass sie es wissen. Die häufigsten genetischen Konstellationen betreffen folgende Gene:
1. GSTM1-Nulltyp – das „fehlende Entgiftungsenzym“
Das Gen GSTM1 kodiert ein Enzym, das an der Glutathion-Konjugation beteiligt ist – einem zentralen Entgiftungsweg für Schwermetalle, Umweltgifte und Medikamente.Rund 50 % der Bevölkerung tragen eine sogenannte Gen-Deletion (GSTM1-Nulltyp) – das heißt: Das Enzym wird gar nicht erst gebildet.Die Folge: Gifte werden schlechter gebunden und ausgeschieden – oxidative Zellbelastung, Müdigkeit oder langfristige Gesundheitsprobleme können die Konsequenz sein.
2. MTHFR – die Schaltstelle der Methylierung
Das MTHFR-Gen ist essenziell für die sogenannte Methylierung, eine epigenetische Schlüsselfunktion. Die Methylierung beeinflusst:
die Bildung von Glutathion (dem „Meister-Antioxidans“)
den Abbau von Adrenalin, Östrogen und Histamin
die Zellreparatur und DNA-Schutzmechanismen
Varianten wie MTHFR C677T oder A1298C können dazu führen, dass die Bereitstellung von Methylgruppen gestört ist – mit weitreichenden Folgen für die Entgiftung, Hormonbalance und mentale Stabilität.
3. Phase-II-Entgiftungsenzyme – COMT, MTR, NQO1
Neben der Methylierung ist auch die Konjugation durch Enzyme wie COMT (Katechol-O-Methyltransferase), MTRoder NQO1 entscheidend.Diese Enzyme helfen, die in Phase I entstehenden reaktiven Zwischenprodukte zu neutralisieren. Bei genetischer Schwäche in diesen Genen kommt es zu einem Rückstau toxischer Substanzen – ein Prozess, der sich negativ auf Energielevel, Immunabwehr und Zellgesundheit auswirkt.
Wenn Entgiftung nicht rundläuft – was passiert im Körper?
Bei eingeschränkter Entgiftungsleistung kann der Körper belastet werden durch:
Zellstress & freie Radikale (oxidativer Stress)
chronische Erschöpfung & mentale Erschöpfung
unerklärliche Hautprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen
Hormonelles Ungleichgewicht
erhöhtes Risiko für chronisch-entzündliche Erkrankungen
Die gute Nachricht: Diese genetischen „Schwachstellen“ bedeuten kein Schicksal – sie lassen sich durch gezielte epigenetische Strategien beeinflussen.
Epigenetik trifft Detox: Wie eine personalisierte Entgiftung aussehen kann
Als zertifizierter Epigenetik- und Longevity-Coach arbeite ich mit modernen DNA-Analysen, um genau zu erkennen, wo dein Entgiftungssystem Unterstützung braucht – und wie es gezielt durch Ernährung, Mikronährstoffe und Lebensstilmaßnahmen gefördert werden kann.
Ich berücksichtige dabei alle drei Phasen der Entgiftung:
1. Phase I – Umwandlung
Fettlösliche Gifte werden durch Enzyme wie CYP450 aktiviert.
Diese Zwischenprodukte sind oft noch reaktiver als die ursprünglichen Stoffe – sie müssen zügig weiterverarbeitet werden.
2. Phase II – Konjugation & Neutralisierung
In dieser Phase werden toxische Stoffe mithilfe von Glutathion, Schwefelgruppen oder Methylgruppenwasserlöslich gemacht.
Ist diese Phase blockiert (z. B. bei GSTM1- oder MTHFR-Schwächen), droht eine Rückstau-Toxizität.
3. Phase III – Ausscheidung
Der Körper schleust die neutralisierten Stoffe über Leber, Niere, Galle oder Darm aus dem Organismus.
Hier spielt auch die Darmflora eine wichtige Rolle (z. B. ß-Glucuronidase-Aktivität).
Je nach genetischem Profil passe ich Ernährung, Supplementierung (z. B. mit aktivem B-Komplex, NAC, Selen, Magnesium) und Lebensstil gezielt an – individuell statt pauschal.
Fazit: Entgiftung ist kein Trend – sondern ein genetischer Schlüssel zur Gesundheit
Wenn du trotz gesunder Lebensweise nicht die Energie spürst, die du dir wünschst, liegt es womöglich an deinem persönlichen Entgiftungstyp.
Mit einem individualisierten, epigenetisch fundierten Detox-Ansatz kannst du:
deine Zellgesundheit und Mitochondrienfunktion stärken
mentale Klarheit & Energie zurückgewinnen
dein Risiko für chronische Beschwerden aktiv senken
und langfristig deine Lebensqualität und Langlebigkeit fördern
Lass uns in einem unverbindlichen Ersttermin herausfinden, ob du ein genetisch guter oder schlechter Entgifter bist.
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