Versteckte Ursache vieler Beschwerden: Was du über dein MTHFR-Gen wissen solltest
- michaelgillitz
- 24. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Aug.

Das MTHFR-Gen wirkt als molekularer Schalter für eine Vielzahl zentraler Körperfunktionen.
Erfahre in diesem Teil meiner Wissensreihe was passiert, wenn es gestört ist – und wie du es reinigen kannst.
Was genau macht das MTHFR Gen?
Das MTHFR-Gen (Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase) steuert ein Enzym, das für einen lebenswichtigen Prozess in deinem Körper verantwortlich ist: die Methylierung.
Dabei handelt es sich um eine Art molekularen „An-Schalter“ für verschiedenste Funktionen:
Energieproduktion
Hormonbalance
Entgiftung
DNA-Reparatur
Stimmungsregulation (z. B. durch Serotonin/Dopamin)
Zellschutz durch Antioxidantien
Ohne funktionierende Methylierung läuft im Körper einiges aus dem Ruder. Und genau hier spielt MTHFR eine zentrale Rolle.
Der Methylkreislauf – Warum das MTHFR-Gen der Zündschlüssel ist.
Um die Bedeutung des MTHFR-Gens wirklich zu verstehen, müssen wir kurz den Methylkreislauf anschauen – ein lebenswichtiger Prozess, der Milliardenfach pro Sekunde in deinem Körper abläuft.
Dieser Zyklus ist vergleichbar mit einem riesigen biologischen Uhrwerk, das deine Zellen
reinigt, repariert und aktiviert. Der wichtigste Treibstoff in diesem Kreislauf? Methylgruppen – kleine Molekülbestandteile, die wie „An-Schalter“ funktionieren.
Und hier kommt das MTHFR-Gen ins Spiel:
So beeinflusst das MTHFR-Gen den Methylkreislauf:
Das MTHFR-Gen produziert ein Enzym, das Folat (Vitamin B9) in seine aktive Form 5-Methyl-Tetrahydrofolat (5-MTHF) umwandelt.
5-MTHF gibt dem Körper die Methylgruppen, die notwendig sind, um Homocystein zu Methionin umzuwandeln.
Methionin wird dann zu SAMe (S-Adenosylmethionin), dem Haupt-Methylspender.
SAMe ist nötig für:
Herstellung von Neurotransmittern (Serotonin, Dopamin)
DNA-Reparatur und Zellteilung
Entgiftung von Schadstoffen
Abbau von überschüssigem Histamin
Modulation von Genen (Epigenetik)
Wenn dieser Kreislauf stockt, bleiben Toxine länger im Körper, Hormone geraten aus dem Gleichgewicht und Stimmungsschwankungen können entstehen.
Was bedeutet ein „schmutziges“ MTHFR-Gen?
Ein „schmutziges Gen“ heißt nicht, dass du krank bist – sondern, dass dein Gen seine Arbeit nicht optimal leisten kann. Beim MTHFR-Gen sprechen wir häufig von Polymorphismen (also genetischen Varianten), die dazu führen, dass dein Körper Folat nicht richtig in seine aktive Form umwandeln kann.
Studien zeigen: Zwischen 40–60 % der Menschen weltweit tragen solche MTHFR-Mutationen in sich – oft unbemerkt!
Die Folge?
Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf
Stimmungstiefs, Reizbarkeit, Depressionen
Hautprobleme, Unverträglichkeiten
Erhöhte Toxinbelastung
Entzündungen und hormonelle Dysbalancen
Merke dir:
Ohne funktionierendes MTHFR-Gen = kein aktiver Methylkreislauf = gestörte Zellgesundheit.
Genau deshalb ist es so wichtig, dein MTHFR-Gen zu kennen, zu verstehen – und zu unterstützen.
Wie kannst du dein MTHFR-Gen „reinigen“ und stärken?
Die gute Nachricht: Du bist deinen Genen nicht ausgeliefert! Auch wenn du eine MTHFR-Variante hast, kannst du mit gezielten Maßnahmen deine Methylierung wieder in Balance bringen:
✅ Aktive B-Vitamine (v. a. Methyl-B12 & Methylfolat) – unterstützt die natürliche Methylierung.
✅ Vermeidung von synthetischer Folsäure – entlastet das Gen und verhindert Blockaden.
✅ Leberentlastung durch Bitterstoffe & Kräuter – fördert die Entgiftung.
✅ Detox-freundliche Ernährung – weniger Toxine = weniger Arbeit fürs MTHFR.
✅ Gen-Testung – gibt dir Klarheit über deine genetische Situation.
✅ Magnesium & Zink – essenzielle Co-Faktoren für die Methylierungsreaktionen.
✅ Vermeidung von Umweltgiften – wie BPA, Aluminium, Pestizide & Schwermetalle, die die Methylierung blockieren können.
✅ Ausreichend Schlaf & Stressregulation – chronischer Stress zehrt an B-Vitaminen und behindert den Methylkreislauf.
✅ Moderate Bewegung und Sport – verbessert die Durchblutung und den Zellstoffwechsel, was den Abtransport von Toxinen unterstützt.
✅ Probiotische Unterstützung des Darms – ein gesunder Darm verbessert die Aufnahme von B-Vitaminen und entlastet die Leber.
✅ Alkoholkonsum stark reduzieren oder vermeiden – Alkohol hemmt Methylierungsenzyme und fördert Entzündungen.
✅ Chronische Entzündungen behandeln – z. B. durch antientzündliche Ernährung und Omega-3-Fettsäuren, um die Genfunktion zu normalisieren
Wie finde ich heraus, ob mein MTHFR Gen betroffen ist?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Genvarianten testen zu lassen – vom klassischen Speicheltest über Blutuntersuchungen bis hin zu spezialisierten DNA-Analysen.
Ich arbeite in diesem Bereich eng mit einem spezialisierten Labor in Dänemark zusammen. Dadurch habe ich die Möglichkeit, hochwertige Trockenbluttests anzubieten, mit denen wir nicht nur das MTHFR-Gen, sondern auch eine Vielzahl weiterer genetischer Faktoren analysieren können – stets mit Bezug auf konkrete gesundheitliche Themen wie Entgiftung, Hormone, Nährstoffverwertung oder Stressresilienz.
Diese Analysen ermöglichen mir, dich in meinem Coaching so individuell wie möglich zu beraten und ganz gezielte Empfehlungen abzuleiten – statt pauschaler Ratschläge bekommst du maßgeschneiderte Strategien, basierend auf deinem einzigartigen genetischen Profil
Häufige Fragen zum MTHFR Gen
1. Wie erkenne ich, ob mein MTHFR-Gen „schmutzig“ ist?
Typische Anzeichen sind chronische Müdigkeit, Hormonprobleme, Stimmungsschwankungen oder Entgiftungsprobleme – aber nur ein Gentest bringt echte Gewissheit.
2. Kann ich trotz MTHFR-Varianten gesund leben?
Ja! Mit den richtigen Mikronährstoffen und gezielten Maßnahmen kannst du dein System hervorragend unterstützen.
4. Was ist der Unterschied zwischen Folat und Folsäure?
Folat ist die natürliche, aktive Form; Folsäure ist synthetisch und kann bei MTHFR-Mutationen Probleme verursachen.
5. Was bedeutet Methylierung eigentlich?
Es ist ein biochemischer Prozess, bei dem Moleküle aktiviert oder deaktiviert werden – vergleichbar mit einem Lichtschalter im Körper.
6. Kann Stress mein MTHFR-Gen beeinflussen?
Ja! Stress verbraucht viele Nährstoffe und kann den Methylierungsprozess zusätzlich blockieren.
Fazit: Dein MTHFR-Gen – kleiner Fehler, große Wirkung
Ein „schmutziges“ MTHFR-Gen kann viele deiner Symptome erklären – aber es ist kein Urteil, sondern eine Einladung zur Veränderung. Mit Wissen, gezielter Ernährung, hochwertigen Mikronährstoffen und einem bewussten Lebensstil kannst du deinen Körper aktiv unterstützen.
Und das Beste: Wenn du dein Methylierungssystem in Balance bringst, tust du nicht nur etwas für dein Wohlbefinden im Hier und Jetzt – du legst auch den Grundstein für ein langes, gesundes Leben. Denn ein gut funktionierender Methylkreislauf ist eng mit Zellregeneration, DNA-Schutz, Entzündungshemmung und dem Alterungsprozess verknüpft.
In der Longevity-Forschung gilt die Methylierung heute als einer der entscheidenden Marker für biologische Jugendlichkeit. Wer seine Gene versteht und pflegt, beeinflusst nicht nur Symptome – sondern auch die Qualität und Dauer seines Lebens
im nächsten Teil der Serie „Schmutzige Gene“ widmen wir uns dem COMT-Gen – dem Stressverarbeitungsgen!
Interesse, deine Gene besser zu verstehen? – Unverbindliches Erstgespräch starten
Deine Gene sind wie ein innerer Kompass – sie zeigen dir, was dein Körper braucht, wo er Unterstützung benötigt und wie du Gesundheit wirklich individuell denken kannst.
Wenn du wissen möchtest, welche genetischen Faktoren möglicherweise hinter deinen Symptomen stecken, wie du gezielt auf deine genetische Ausstattung eingehen kannst oder wie konkret die Gene deine Langlebigkeit optimieren, dann lade ich dich herzlich zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein.







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